Dienstag, 27. Januar 2015
Weiter nach Süden über Nha Trang nach Dalat
21. Januar 11 Uhr Vormittag. Unsere TurboProp umkurvt ein paar Inseln und nähert sich Nha Trang.

Blaues Meer. Steilküste. Es riecht nach Sommer. Am Strand viele kleine Restaurants unter Palmen. Die hohen Hotels allesamt jenseits der Uferstraße. Kein Wunder, dass Nha Trang mit Nizza verglichen wird.

Mit mindestens einem Unterschied: Hier spricht man russisch. Die "Elite" scheint immer noch Geld zu haben. Trotz des schwachen Rubels. Ich entschließe mich kurzer Hand, für den nächsten Tag Island-Hopping zu buchen. Am Strand mag ich nicht schmoren.

Auf dem Boot sind rund 30 Mann. Keine Russen. Vorbei an der ersten Insel.


Gegen Mittag ankern wir vor einer Felsenküste. Ich erwische die einzig wirklich gute Maske und bin als erster im Wasser.

Erstaunlich schöne Korallen. Ein paar bunte Fische. Aber kein Vergleich zu den Malediven - vor 35 Jahren. Als ich von meinem "Tauchgang" zurück komme, scharen sich alle um eine schwimmende Bar. Es gibt "Free Cocktail". Dem Zeug traue ich nicht. Danach an Bord "gelöste Stimmung" und ein erstaunlich üppiges Mittagessen.


Mit unserer Crew als Begleit-Band.

Und uns armen Touristen als Sänger. Nationalität für Nationalität müssen wir nach vorn. Die Band stimmt einen "National-Song" an. China. Korea. Israel. USA. Dann Deutschland. Mir graut. Marmor, Stein und Eisen bricht. Erst habe ich nicht erkannt, was da gespielt wird. Die junge Dame an meiner Seite erst recht nicht. War höchstens halb so alt wie der Song.
Am Nachmittag dann nochmals Strand. Restaurant. Souvenier-Shops. Das Übliche halt für eine Gruppen-Tour. Insgesamt ein netter Zeitvertreib.

Am Abend buche ich den Frühbus nach Dalat. Ich bekomme von der netten Dame noch einen Restaurant-Tipp. Open Air Lokal mit Blechtischen und Plastik-Stühlen. Große Bottiche mit Krebsen, Langusten, Scampi, Muscheln aller Art. Mein bestes Seafood-Dinner seit Langem.

Da wäre ich gerne morgen nochmals essen gegangen.

Stattdessen sitze ich früh um 8 im Bus nach Dalat. Sitz B 1. Ganz vorne. Recht komfortabel. Sogar mit WLAN. Nützt mir allerdings wenig, weil ich seekrank werde, wenn ich beim Fahren lese.
Unterwegs viele Reisfelder. Dann wird es richtig bergig. Wir passieren nacheinander die 1000m und 1500m Marke. Und es geht weiter bergauf. Die höchsten Gipfel hier sind 2000m hoch. Blauer Himmel. Sonne. Wie ich mir das in Sapa gewünscht hätte.



Gegen 11 Uhr bin ich im Hotel. Und kurze Zeit später unterwegs am See entlang zum Blumenpark.


Dann noch einen Abstecher zum Windmill Café. Schließlich ist Dalat die Kaffeehochburg Vietnam's und Vietnam der zweitgrößte Produzent nach Brasilien.

Es bleibt nicht beim Kaffee. Angesichts einer heißen Waffen mit Yoghurt-Eis und Erdbeeren kann ich nicht widerstehen.


Für den Samstag habe ich mir einen Guide mit Motorbike gebucht. Zuerst bringt er mich zum Grazy House.

Hier hat sich einer einen Lebenstraum erfüllt und eine einer Geisterbahn ähnliche Betonburg erbaut. Geschwungenen Treppen verbinden die einzelnen "Flügel". Das Teil war ursprünglich mal als Hotel gedacht. Aber inzwischen bleiben die Zimmer leer. Zu viele Touristen lassen die Ticket-Kasse klingeln und stören die Idylle zu früh am Morgen. Man kann diese Art von "Kunst" mögen oder nicht. Zumindest hat man einen schönen Blick über Dalat.


Weiter zum Nguyen Huu Hao Palast. Der wurde vom letzten vietnamesischen König bewohnt, bevor er 1945 die Macht auf eine Demokratie übertrug. Vom Thronzimmer abgesehen wurde auf jeglichen Prunk verzichtet.

Das "Love Valley" lassen wir aus. Soll ziemlich kitschig sein. Stattdessen fahren wir zum Tuyen Lam Lake - wo sich dem Namen nach Wald und Wasser treffen.

Etwas Natur genießen - die Mimosen beginnen gerade zu blühen.

Das Wochenende wird von den Großstädtern in Saigon gerne für einen Kurztrip nach Dalat genutzt. Helmpflicht besteht auch für junge Damen. Die restliche Maskerade ist optional - gehört aber zum Straßenbild.


Am Meditation-Center herrscht Hochbetrieb. Soll eines der wichtigsten Klöster sein in Vietnam.


Wunderschön gepflegte Gärten zwischen den einzelnen Gebäuden.

Viele Einheimische unter den Besuchern. Die den Tag zum Gebet nutzen.


Wir fahren weiter zur Linh Phuoc Pagode. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg aus Porzellanabfällen erbaut.

Daneben entstanden weitere Tempel im gleichen Stil.

Am letzten wird noch kräftig gewerkelt.

Die Pagode ist vom alten Bahnhof aus mit einem "antiken Zug" erreichbar.

Der stammt aus der Schweiz und wird gerne als Kulisse für's Familienalbum genutzt.


Nun habe ich genug Kultur für heute. Ich lasse mich zum Datanla-Wasserfall fahren. Angeblich der schönste im Großraum Dalat. Man kommt über ein paar hundert Stufen nach unten. Es sei denn man nutzt die Sommerrodelbahn.

Am Wasserfall jede Menge Trubel. Souvenir-Shops, Restaurants. Wer will, kann sich mit einer Gondelbahn weiter durchs Tal schippern lassen. Ich passe. Und warte, bis ich "freies Schussfeld" habe. Eigentlich hatte ich mir das Ganze etwas natürlicher vorgestellt...!

Zurück im Hotel erzählt mir mein "Easy Rider", dass es auf dem Weg nach Mui Ne viel schönere Wasserfälle gibt. Die man nur sieht, wenn man nicht den Bus nimmt. Sondern Bike und Guide. 130 Dollar - für zwei Tage. Klingt nach Adventure. Ich schlage ein.

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